Chronik der Sportfreunde

Zeitgeschichtliches

Unser Verein heißt heute “DJK Sportfreunde Gerresheim 1923 e.V.”. Daraus ergibt sich, sollte man annehmen, dass er 1923 gegründet wurde. Das ist aber nur mit Einschränkung richtig, und tatsächlich geht die Geschichte zurück auf einen ganz anderen Namen. Denn schon 1920 hatten sich einige junge Leute zusammengetan, um gemeinsam Sport zu treiben. Man hatte sich notdürftig einen Sportplatz an der Stelle hergerichtet, wo heute in dem Dreieck Dreherstraße / Märkische Straße / Schönaustraße die Häuser der Rheinwohnungsbaugesellschaft und der Post stehen. Man spielte bereits Fußball und Schlagball, turnte und betrieb Leichtathletik.

Der “Verein” hatte nur katholische Mitglieder und benannte sich nach der Gemeinde, in der er spielte, “Jüko St. Margareta”. Die wenigsten Mitglieder von heute wissen aber, was Jüko eigentlich bedeutet. Zur Erklärung muss man wieder einige Jahre zurückgreifen.

Anhänger und Spieler der DJK St. Margareta in den 1920iger Jahren.

Im Kulturkampf, dem Kampf zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche (1871 – 1887), hatten sich kirchlicherseits verschiedene Kongregationen (ein damals zeitgemäßes Wort) gebildet. So gab es auch seit dieser Zeit eine sogenannte Jünglingskongregation. Die Abkürzung hierfür lautete einfach Jüko. Dieses heute kaum noch gebräuchliche Wort wurde später kurz vor oder zu Beginn der Zwanziger Jahre abgelöst durch die Bezeichnung „Katholischer Jugend- und Jungmännerverband“. Dieser bestand aus einzelnen, in der jeweiligen Pfarrei ansässigen Vereinen. Aus einer ähnlichen Bewegung stammt die heute vor allem im amerikanischen Raum bekanntere Vereinigung Y.M.C.A.

Im Jahre 1921 hatte Carl Mosterts, der damalige geistige Führer des katholischen Jungmännerverbandes, mit seinen engsten Mitarbeitern den Verband “Deutsche Jugendkraft – DJK” gegründet. Denn in vielen katholischen Gemeinden bestanden Gruppen und Grüppchen, die sich miteinander und untereinander sportlich betätigten. Die “Jüko St. Margareta” schlossen sich nun der „Deutschen Jugendkraft DJK“ an, um jetzt zielstrebiger und organisierter Sport zu treiben und Meisterschaften auszutragen. Da es sich um eine rein katholische Organisation handelte, gab es auch ausschließlich katholische Mitglieder.

Aber die Zeit nach dem ersten Weltkrieg war sehr unruhig. Infolgedessen kam es häufig zu Störungen des Sportbetriebs durch die damaligen sogenannten „Separatisten“ (stark kommunistisch beeinflusst, mit dem Ziel unter anderem, das Rheinland zu einem selbständigen Staat zu machen). Da die Ausschreitungen bald zu groß wurden, löste der “Verein” sich schon 1921 wieder auf.

Nach zwei weiteren Jahren ergaben sich die Voraussetzungen zur Gründung eines katholischen Sportvereins eigentlich kaum besser als 1920. Am 11. Januar 1923 hatten die Franzosen das Ruhrgebiet wegen säumiger Reparationsleistungen besetzt. Dies hatte manchen Sabotageakt und manches Attentat zur Folge. Im Mai 1923 wurde Albert Leo Schlageter von den Franzosen wegen Spionage und Sabotage in Düsseldorf hingerichtet.

Eine Straßenbahnfahrt kostete 6 Millionen Mark. Es wurden Geldscheine zu einem Nennbetrag von Billionen von Mark gedruckt. Aber 1923 war auch das Jahr, in dem Paavo Nurmi die “Traummeile” lief (1609 m in 4 Min. 10,4 Sek.).

Es war also im Jahre 1923, als sich mehr oder weniger dieselben jungen Männer wie im Jahre 1920 bei einem Glas Bier zusammensetzten und übereinkamen, es noch einmal zu versuchen. Selbstverständlich schloss sich der Verein sofort der „Deutschen Jugendkraft“ an und führte demzufolge den Namen “DJK St. Margareta”. Dazu zählten die Gründer bzw. Vereinsführer H. Breuer, H. Büter, M. Krings, J. Quick, K. Middeke und K. Korte. Zunächst spielte man nur Fußball. Ein Jahr später wurde eine Turnabteilung ins Leben gerufen, aus der im Jahre 1927 eine Handballabteilung hervorging. Auch Leichtathletik wurde schon bald betrieben.

Wer glaubt, dass Siege oder besondere Anlässe (wann ließe sich ein solcher nicht finden) nicht schon damals kräftig begossen wurden, irrt sich gewaltig. Ja es schien so, als ob der ständige Mannschaftsbetreuer auch damals den größten Durst hatte. Oder er zeigte, weil er selbst nicht mitspielte, die schwächste Kondition. Jedenfalls musste er am späten Abend oder am frühen Morgen häufig nach Hause getragen werden.

Die frühen 1920iger Jahre - Die Platzanlage auf der Hardt

Der junge Verein „DJK St. Margareta“ hatte seinen Sportplatz zur damaligen Zeit auf dem sogenannten “Rondell” auf der Hardt. Zweimal zerstörten weniger freundlich gesinnte Jugendliche oder Heranwachsende die Tore, die erneuert werden mussten.

Welcher Schweiß aber mußte fließen, bevor ein Heimspiel beginnen konnte ? Durch Schaden klug geworden, lagerte man jetzt die Torbalken in einem Torweg auf der unteren Benderstraße. Vor jedem Heimspiel mußten die Balken auf den Schultern also einen runden Kilometer geschleppt werden, um auf der Hardt schließlich wieder zu Toren zu werden! Damit aber nicht genug. Nach einem Spiel war auch ein Rücktransport erforderlich. Würden unsere heutigen Spieler das noch tun?

Stand ein Auswärtsspiel bevor, mußten die Spieler bereits Samstag nachmittag zur Verfügung stehen. Dann war nämlich ein Lastwagen, in dem während der Woche Fleisch transportiert wurde, zunächst einmal gründlich zu reinigen. Alsdann wurde die Ladefläche mit Bänken versehen, auf denen am nächsten Tag die Mannschaft Platz nahm, um im LKW zum Auswärtsspiel anzureisen.

Die große Depression und der Krieg

Auf dem Sportplätzchen auf der Hardt wurde bis 1925 gespielt. Ab 1926 spielte man auf dem städtischen
Sportplatz „Unter den Eichen“, der dem Verein zur Verfügung gestellt wurde. Jetzt setzte ein großer Aufschwung ein, insbesondere was die Mitgliederzahlen anging. Man wollte jetzt, wie so manch anderer Verein, eine eigene Kampfstätte haben. Es hatte die Zeit der Arbeitslosigkeit und der großen wirtschaftlichen Depression begonnen. Um die zahllosen Arbeitslosen im Land zu beschäftigen, wurde im Jahre 1928 ein Arbeitsdienst eingerichtet. Auch in Gerresheim gab es einen solchen Arbeitsdienst für die Vereinsmitglieder der „DJK St. Margareta“. Mit dieser günstigen und nahezu im Übermaß vorhandenen Arbeitskraft begann man auf dem der Pfarre „St. Margareta“ gehörenden Grundstück an der Quadenhofstraße einen eigenen Sportplatz zu errichten. Die Bezahlung der Arbeiter übernahm die Stadt Düsseldorf. Alle Erwerbslosen des Vereins wurden täglich acht Stunden beschäftigt. Die Entlohnung betrug pro Tag 50 Pfennig, ein Mittagessen und 10 Zigaretten. 

Das neue Gelände an der Quadenhofstraße war aber Sumpfgebiet und musste zunächst einmal entwässert
werden. Es wurden also Gräben zum Pillebach gezogen, durch die das Wasser ablaufen konnte. Sodann musste etwa 2 m bis 2,50 m Erde aufgeschüttet werden. Insgesamt wurden etwa 20 000 m³ Boden bewegt. Welche Mühen zur damaligen Zeit damit verbunden waren, kann sich jeder leicht ausmalen. Besondere Verdienste
hinsichtlich der Finanzierung, Plangestaltung und Plangenehmigung hat sich hierbei der spätere Rektor K. Nußbaum erworben. Welcher Gerresheimer kannte ihn nicht.

Schließlich wurde der Platz, ein Rasenplatz mit 5 Laufbahnen, im Jahre 1934 fertig. Es wurde außerdem
ein massives Haus für den Platzwart errichtet, ja, es befand sich dort sogar eine Baracke mit Umkleideräumen, Duschen, Toiletten und Betten für zwei Mannschaften sowie ein Geräteraum. Zu guter Letzt wurde der Platz mit
Maschendraht eingefriedet. Nach wenigen Jahren wurde das sportliche Fortkommen der „DJK St. Margareta“ durch die Wirren und Verbrechen der NS-Zeit und die Schrecken des zweiten Weltkrieges beendet und
die Organisation aufgelöst.

Neugründung als „DJK Sportfreunde Gerresheim 1923“

Manche von denen, die den Krieg überlebt hatten, trafen sich schon 1945 in Gerresheim wieder. Die Sportbegeisterung hatte, obwohl man inzwischen zehn Jahre älter geworden war, nicht gelitten. Es stand fest: Der Verein sollte wieder gegründet werden! Wer sich aber noch an die Lebensbedingungen nach dem Kriege erinnert, weiß auch, dass es nicht nur auf dem Gebiet der Ernährung Schwierigkeiten gab. Unter einer Militärregierung war im viergeteilten Deutschland die Gründung eines neuen Vereins gar nicht so einfach.

Drei Bürgen mußten gestellt werden, die nicht Mitglieder der NSDAP gewesen sein durften. Diese waren natürlich schnell gefunden: J. Quick, F. Maaßen, H. a´Brassard.

Der neue Verein schloß sich nunmehr auch den offiziellen Sportverbänden an, da es einen DJK-Verband noch nicht wieder gab. Nach dessen Neugründung wurde der Verein auch wieder Mitglied der „Deutschen Jugendkraft“, wo man zunächst  Fußball spielte. Die Meisterschaftsrunde trug nicht mehr der DJK-Verband aus, sondern der Westdeutschen Fußballverband. Davon unabhängig aber veranstaltete auch  der DJK-Verband Meisterschaftsrunden – meistens im sogenannten k.o.-System. In der Zeit nach dem Kriege galt die katholische Konfession nicht mehr als Bedingung für die Mitgliedschaft. Eine solche Bedingung wäre auch heute wohl unverständlich. Das Kürzel „DJK“ und das Gründungsjahr 1923 blieben erhalten, aber bei der Neugründung des Vereins entschied man sich für den einladenden Vereinsnamen „Sportfreunde Gerresheim“.

Seit der Neugründung im Jahre 1945 werden Wettspiele auf der städtischen Platzanlage Unter den Eichen ausgetragen – also unserer heutigen Heimstätte An der Leimkuhle. Etwa zur Mitte der 50er Jahre wurde vom Stadtsportamt hier eine Anlage mit zwei Plätzen – einem Aschenplatz und ein Rasenplatz – angelegt. Die beiden Nachbarvereine (TV Gerresheim und wir) sollten die Plätze der Sportanlage Unter den Eichen / An der Leimkuhle je nach Bedarf aufteilen. Der Aschenplatz – also das heute südlich von unserem Platz belegene „Feld“ – befand sich lange Zeit in einem besseren Zustand als der ursprüngliche Rasenplatz. Der Rasenplatz war wegen schlechter Arbeit von vornherein dazu verurteilt, schon bald eine einzige Morast- und Wasserwüste zu werden.

Zu beiderseitigem Vorteil ergab sich der Umstand, dass seit den frühen 1950er Jahren Familie Sauermann einen Kiosk auf der Leimkuhle betrieb. Das alte Kiosk – etwa auf der Höhe des heutigen Wohngebäudes An der Leimkuhle 29 auf der gegenüberliegenden Straßenseite – musste wegen einer Straßenbegradigung abgerissen werden. Daher erlaubte das Sportamt der Stadt Düsseldorf dem Inhaber Joachim Sauermann Ende der 1950er Jahre, ersatzweise eine Trinkhalle auf dem Gelände der Sportanlage zu errichten. Sauermann setzte diese Bautätigkeit an der nordwestlichen Ecke der Sportanlage im Jahre 1959 in die Tat um. Von 1960 bis ins Jahr 2003 wurde das „Büdchen Sauermann“ von Vater Joachim und Sohn Siegbert betrieben und nach Aufgabe der Trinkhalle im Jahre 2004 an die „Sportfreunde Gerresheim“ für einen symbolischen Preis verkauft. Viele Anwohner der Leimkuhle und Klotzbahn sowie viele alteingesessene Sportfreunde werden sich noch an die eine oder andere Kleinigkeit erinnern, die sie bei Sauermann erstanden haben. Doch zurück in die frühen siebziger Jahre …

 

Trinkhalle Büdchen Sauermann um 1960, heute im Besitz der Sportfreunde Gerresheim

Erstes Lokalderby gegen TuS Gerresheim zur Platzeinweihung

Die bewegte Historie der Sportfreunde bei der Jahrzehnte andauernden Suche nach einer verlässlichen Heimstätte ist hinlänglich beschrieben. Aber auch der endlich realisierte Traum einer Fußball-Anlage an der Leimkuhle hatte seine Nachteile. Über viele Jahre hatte der schlechte Zustand des Platzes an der Leimkuhle – eines Lehmplatzes mit undichtem Rasen nur in den Außenbereichen – wenig beizutragen, um neue Aktive anzulocken. Zudem waren die miserablen Umkleide- und Waschmöglichkeiten für neue Spieler eher abschreckend. Der Platz wurde damals zudem überwiegend für Feldhandballspiele der Sportfreunde Handballer genutzt. Aufgrund der unattraktiven Bedingungen waren die Sportfreunde gezwungen, durch Jugendarbeit und besonders gute Teamarbeit zu glänzen.

Die soziale Bedeutung der Sportfreunde in Gerresheim war über die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg stetig gestiegen.

Bald nach dem Kriege wurde eine noch heute aktive Handballabteilung ins Leben gerufen. Sie bestand zunächst nur aus einer Schülermannschaft, aus der aber schnell mehrere hervorgingen. In einer Saison stellte der Verein sogar eine Damenhandballmannschaft. Seit 1957 hat der Verein auch regelmäßig eine oder mehrere Hallenhandballmannschaften gemeldet. Seit 2004 firmieren die Hallenhandballer der Sportfreunde in der Spielgemeinschaft HSG Gerresheim 04 zusammen mit dem TuS Gerresheim und dem TV Frisch Auf Torfbruch. In dieser Sportart hatten wir in den letzten Jahren einige Erfolge zu verzeichnen.

Seit dem Jahre 1968 besteht auch eine Tischtennisabteilung, die sich eines regen Mitgliederzuspruchs erfreut. Das Interesse in den frühen Siebziger Jahren wuchs so an, dass in dieser Abteilung bald eine Mitgliedersperre ausgesprochen werden mußte.

Im Frühjahr 1968 wurde (Folge der Olympischen Spiele?) auch eine Volleyball-Abteilung gegründet, die ebenfalls noch aktiv ist.

Infolge der wachsenden Mitgliederzahl der Sportfreunde und der steigenden Sportbegeisterung im Land nahm die soziale Bedeutung des Gerresheimer Vereins im Stadtteil zu. So empfahlen sich die Sportfreunde nachhaltig für eine Zuwendung der Stadt Düsseldorf. Zum 50jährigen Jubiläum der Sportfreunde im Jahr 1973 bereitete die Stadt Düsseldorf uns ein außerordentlich großzügiges Geschenk. Sie verwnadelte  den ehemaligen (ungeliebten) Rasenplatz für 450.000 DM in „einen herrlichen Aschenplatz“. Am 31.3.1973 wurde er dem Verein zur Nutzung übergeben.

Zum Eröffnungsspiel und der Platzeinweihung konnte der damalige Lokalmatador und Nachbarverein TuS Gerresheim gewonnen werden, der in dieser Zeit wegen seiner hervorragenden Jugendarbeit und höherklassigen ersten Mannschaften einen guten Ruf genoss. Das Spiel fand vor 1000 Zuschauern statt und ging leider 1:3 verloren

Duell zur Einweihung des neuen Ascheplatzes 1973: SFG vs TuS Gerresheim

Wenige Jahre nach der ersten Platzerneuerung wurde im März 1978 eine Flutlichtanlage für das Fußballfeld an der Leimkuhle eingeweiht. Hierzu konnte man für das Einweihungsspiel den Landesligisten BV 04 Düsseldorf gewinnen, der auch heute noch zu einem der größten Fußball-Breitensportvereine der Stadt zählt.

Dank dieser technischen Aufrüstung der Anlage war nun die Grundlage für Trainingszeiten in den Abendstunden, insbesondere in der dunkleren Jahreshälfte gegeben. Außerdem durften die Sportfreunde sich nun auch auf das eine oder andere stimmungsvolle Flutlicht-Match freuen.

Gezielter Aufbau als Ausbildungsverein

Trotz der Errichtung der neuen Platzanlage mit Flutlicht in den 1970er Jahren litten die Gerresheimer Sportfreunde weiterhin unter schlechten Bedingungen, was die Kabinensituation anging. Warmes Wasser und genügend Platz zum Umziehen, wie ihn heute Spieler und Schiedsrichter gewohnt sind, gab es damals nur sehr eingeschränkt.

Seit 1982 und dann für 20 Jahre führte Jaqueline Schmidt die Fußballabteilung der Sportfreunde Gerresheim, die im Verhältnis zu den anderen Sportabteilungen der Sportfreunde sehr autonom handeln konnte. Schmidts Engagement bei Behörden der Stadt und insbesondere dem Betreiben von Kassierer Theo Janschuk und Jugendobmann Axel Hey ist es zu verdanken, dass in den 1980er Jahren der Bau eines neuen Vereinsheimes in Angriff genommen werden konnte.

Es sollten dabei nicht nur moderne Kabinen geschaffen werden, sondern mit dem Thekenbereich auch ein typischer Ort der Begegnung und zum Fachsimpeln, wie man ihn in einem Vereinsheim eben braucht. Die Bauarbeiten zum „Clubgebäude mit Jugendraum“ begannen 1987 und umfassten damals Aufwendungen von knapp 430.000 DM inklusive aller Fundament-, Maurerarbeiten, Fenster, Wasser/ Abwasser-Hausanschlüsse, Elektro- und Heizungsanlagen. Zur Einweihung im Oktober 1988 trug das Vereinsgebäude der Sportfreunde zu Ehren der Vorsitzenden der Fußballabteilung den Namen Jaqueline Schmidt Clubraum, und es wurde eine große Eröffnungsfeier begangen.

Zur Einweihung des neuen Klubhauses der Sportfreunde im Jahre 1988 wurde ein riesiger Heißluftballon gestartet.

Als besonderes Highlight begeisterte sicherlich der Aufstieg eines Ballons in Form eines „Persil-Paketes“ eines namenhaften Düsseldo
rfer Konsumgüter- und Klebstoff-Herstellers auf der Platzanlage.

Jaqueline Schmidt wurde 1997 für Ihre Leistungen die goldene Ehrennadel des Vereins überreicht. Ihr zu verdanken haben wir auch die langjährige Partner- und Freundschaft mit Vereinen rund um ihren Geburtsort Stenay in Frankreich.

 

Vorsitzende Jaqueline Schmidt mit Spielern der Seniorenmannschaft Mitte der 1980iger Jahre.

Diese neuen Rahmenbedingungen führten auch zur Initialzündung für die Intensivierung der Jugendarbeit, die anknüpfte an die vorbildliche Trainerarbeit der Sportfreunde Klaus Barth, Robert Esser und Lothar Borkes seit den 1960iger Jahren. In den frühen 1980er Jahren erkannten einige Funktionäre der Sportfreunde, dass eine gute Jugendarbeit nicht nur die Grundlage für die Nachfolgeplanung der ersten Herrenmannschaft ist. Nein, fortan wurde die Jugendausbildung und der Breitensport zum Selbstzweck des Vereins entwickelt. Insbesondere der ehemalige Spieler der ersten Mannschaft, Jürgen Löppenberg und seine Frau Edith steckten großes Engagement in die Entwicklung der Sportfreunde. Löppenberg war ab 1982 viele Jahre Jugendobmann, und mit dem unermüdlichen Einsatz der Löppenbergs wurde eine neue, breit angelegte Jugendarbeit ins Leben gerufen. Ab 1985 bildete sich  erstmals auch eine F-Jugendmannschaft von den Sportfreunden. Durch die Sportfreunde Harald Lammers, Rüdiger Hodi, Axel Ziegler, Tim Aretz und Andreas Braun zwischen 1990 und 2005 wurden die  Nachwuchsaktivitäten in allen Altersklassen ausgebaut. 1997 waren bereits 10 Jugendmannschaften gemeldet. Die B-Jugend spielte in der „Sonderliga“, und die Seniorenmannschaften konnten hervorragenden Nachwuchs aus den heranwachsenden Jugendlichen rekrutieren. Zu den  besonders verdienten Jugendtrainern dieser Zeit neben vielen anderen gehörten Wolfgang Huppertz, Walter Sablowski, Michael Schmuck, Heike Lautermann, Stefan und Ute Aretz, Hans Repelniak sowie Joachim Gauls. Mit einigen Jugendmannschaften gelangen im Laufe der Jahre Aufstiege in die Sonderliga. Für diese Erfolge danken wir den damals verantwortlichen, ehrenamtlichen Trainern: Lothar Borkes, Klaus Dieter Nowak, Ralf Thiele, Kurt Bockisch, Norbert Kosselt, Thomas Massion, Michael Worbertz, Michael Klinkert und natürlich Dieter Klingberg.

In die Gegenwart – Kunstrasenplatz und Neubau

Der Beanspruchung der Anlage und den Wünschen der Sportfreunde wurde 2004 entsprochen, als der Ascheplatz durch einen modernen Kunstrasenplatz ersetzt wurde. Dieser ist inzwischen im Jahre 2016 erneuert worden und bietet mit seiner Quarzsand-Füllung die zentrale Trainings- und Spielfläche für über 30 aktive Mannschaften mit über 500 Spielerinnen und Spielern sowie über 40 Trainerinnen und Trainern in der Fußballabteilung der Sportfreunde. 

In 2006 wurde der blau-rot-weiße Neubau nördlich des Klubhauses realisiert, wodurch wir zwei weitere Mannschaftskabinen (C und D), eine Schiedsrichterumkleide, einen Wäscheraum (heute Büro der Geschäftsführung) und eine Gerätegarage hinzugewonnen haben. In 2019 wurden das Klubhaus inklusive des Neubaus mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, welche bis zu 75kW leistet und in das Stromnetz einspeist. Seit 2023 betreiben die Sportfreunde 2 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge auf dem Parkplatz. 

Im Jahre 2020 gelang es uns eine Landesförderung für den Umbau und die Erweiterung des Klubhauses mit einem Anbau in südlicher Richtung zu erhalten. Die Pläne dazu sind weit fortgeschrittenen. Zudem gibt es Pläne der Stadt den verbliebenen Ascheplatz in Kooperation mit dem Gerresheimer Turnverein GTV in einen modernen Kunstrasenplatz in den Jahren 2024/25 umzuwandeln. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Infrastruktur in den vergangenen Jahren stetig modernisiert wurde (Kabinen, Wasser- und Gasleitungen, Heizung), was natürlich hohe Investitionen in den Verein nötig machte. An der Stelle gilt unser besonderer Dank der Bezirksvertretung 7 und der Stadt Düsseldorf, die uns bei der Modernisierung der Anlage für unsere Mitglieder und Gäste sehr unterstützt haben.  

In 2011 übernahm Dominik Kraus die Leitung der Jugendabteilung, und seit 2014 bekleidet er das Amt des Vorsitzenden der Fußballabteilung. Die Geschichte der Sportfreunde profitiert davon, denn Dominik Kraus ist in Düsseldorf sehr gut vernetzt und verfolgt den eingeschlagenen Weg des Vereins als Ausbildungsverein im Jungen- und Mädchen-Fußball ohne Vernachlässigung der Erwachsenenmannschaften konsequent weiter. Mit Dominik Kraus konnten die Sportfreunde die wichtigen Ausbauinitiativen der jüngeren Vergangenheit anstoßen und durch öffentliche Fördergelder realisieren. Der klare Fokus des Ausbildungsvereins „DJK Sportfreunde Gerresheim 1923 e.V.“ zielt auf den Jugendfußball-Breitensport für Jungen und Mädchen ab, wofür insbesondere seit 2018 Jugendleiter André Mölders und die intensiv verfolgte Ausbildung der Sportfreunde Trainer nach den DFB-Lizenz-Vorgaben stehen.

Durch die intensivierte Jugendarbeit und den Mitgliederzuwachs waren die Sportfreunde an die Grenzen ihrer mittlerweile wieder in die Jahre gekommene Anlage geraten. Noch im Jahre 2014 verzeichneten die Vereinsstatistiker 282 aktive männliche Sportfreunde und 62 aktive weibliche Sportfreundinnen, insgesamt 370 Mitglieder. Über die Jahre stiegen die Mitgliedszahlen aufgrund intensiven Werbens um Jugendspielerinnen und Jugendspieler bis 2022 auf 621 männliche Aktive, 169 aktive Mädchen und Frauen und insgesamt 840 Mitglieder. Die Sportfreunde sind damit im ganzen Raum Düsseldorf einer der größten Fußballvereine überhaupt und sehr stolz auf die durchgängig besetzte Jugend – im Jungen- und vor allem auch im Mädchen-Bereich.

 

Große Teile der Geschichte der Sportfreunde stammen aus der Feder des langjährigen Vorsitzenden Karl Fluck. Weite Teile der Sportfreunde-Story seit 1973 stammen aus Erinnerungen und Aufzeichnungen von Theo Janschuk – seines Zeichens langjähriger aktiver Spieler und Kassenwart der Sportfreunde und Jürgen Löppenberg. Redaktion: Michael Bessel.